• Juli 2024
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FVM Kapitalmarktbericht Juli 2024: Global denken - Vermögen erhalten!

Liebe Mandanten und Geschäftsfreunde,

die erste Jahreshälfte ist vorbei und das Fazit fällt positiv aus. Die Aktienmärkte haben sich insgesamt gut entwickelt, und die Inflation geht zurück, ohne dass durch die Politik der Notenbanken die globale Konjunktur abgewürgt wurde. Selbst der anhaltende Krieg in der Ukraine, die Lage im Nahen Osten und der weiter schwelende Handelskrieg zwischen USA und China änderten daran wenig. Allerdings gab es auch Schatten: Wir sind eigentlich mit der Hoffnung auf noch mehr Zinssenkungen, insbesondere in den USA, ins Jahr gestartet. Dann stellte sich Ernüchterung ein, die Erwartungen wurden nach hinten geschoben. Das hat immer mal wieder für Wechselbäder gesorgt. Der eng verwobene Komplex „Zins, Inflationserwartung und Konjunkturerholung“ hat die Märkte bestimmt und wird das auch weiterhin.

Kein Beinbruch
Die Notenbanken zögern zu Recht mit weiteren Zinssenkungen. Noch gibt es keine Gewissheit, ob die Inflation nicht doch nochmal aufflammt. Strukturelle Probleme wie Fachkräftemangel, Zweitrundeneffekte oder nochmal erstarkende Energiepreise gilt es im Blick zu behalten. Aber das alles ist kein Beinbruch. Denn die Aussicht auf weitere Zinssenkungen bleibt intakt. Insbesondere die US-Konjunktur hat sich als sehr robust erwiesen. Die Zinserhöhungen der letzten Jahre konnten ihr kaum etwas anhaben. Der Regierungsplan einer schuldenfinanzierten Wirtschaftsunterstützung ist weitgehend aufgegangen. Wahrscheinlich werden die Notenbanken jenseits und auch diesseits des Atlantiks Schritt für Schritt die Zügel lockern. Die-se Erwartung wird die Märkte weiter stützen. Die Grundstimmung ist immer noch positiv, auch wenn wir durchaus die eine oder andere Wellenbewegung erwarten.

Politik im Hintergrund
Zusätzlich schwebt das eine oder andere Damoklesschwert weiter über uns. Im Konflikt mit Russland bis zur Situation in Taiwan. Auch der Kampf ums Weiße Haus kann schwerwiegende Folgen haben. Aber die Politik spielt für Anleger derzeit eher eine Nebenrolle. Anders ausgedrückt, die Märkte haben schon einmal Trump und auch Biden überlebt. Unternehmen wie Microsoft werden, egal unter welchem Präsidenten, weiter vom KI-Boom profitieren. Trotzdem sollten gerade wir in Europa die Situation nicht unterschätzen. Für unsere Sicherheit und wirtschaftliche Zukunft werden wir immer stärker selbst Sorge tragen müssen, um nicht zwischen den bipolaren Mühlsteinen Amerika und China zerrieben zu werden.

International denken
Mehr denn je ist es aus Anlegersicht wichtig, auf eine globale Streuung zu achten. Denn nicht nur aus geopolitischen Gesichtspunkten ist das ratsam, sondern auch das Wachstum ist global sehr unter-schiedlich verteilt. Das gilt auch für Branchen. Hier reicht das Spektrum von der am Boden liegenden Chemieindustrie, die unter den gestiegenen Energiekosten und der schwachen Konjunktur leidet, bis zu KI-Geschäftsmodellen, die viel Vorschusslorbeeren von den Märkten bekommen. Natürlich gibt es hier auch euphorische Übertreibungen, die einen an den Neuen Markt um die Jahrtausendwende erinnern. Aber im Gegensatz dazu wird hier nicht nur Fantasie gehandelt (s. FVM-Talk). Aus Angst vor Kursschwankungen ganz den Markt zu meiden, ist jedoch nicht empfehlenswert.

Attraktive Aktien-Alternativen?
Obwohl sich viele über wieder gut verzinste Tagesgeldangebote freu-en: Das ist keine echte langfristige Anlageoption. Fallen Sie nicht auf diese Fata Morgana herein. Bei der Vermögensallokation sollte der Horizont über mehrere Jahre reichen. Mit realen Erträgen, also eine Rendite über der Inflationsrate, kann es bei Tagesgeld und Co. ganz schnell vorbei sein. Noch zögern die Notenbanken, aber die Zinssenkungen sind weiter auf der Agenda. Auch eine andere Anlageklasse, die gerne am Stammtisch als unumstößliche Aktienalternative gepriesen wird, ist keine allein glänzende Option. Das berühmte Betongold macht gerade eine Schwächephase durch. Das zeigten zuletzt Wertberichtigungen bei offenen Immobilienfonds. Unabhängige Experten bestimmten den Nettoinventarwert des Mietwohnungsbestands eines großen deutschen Anbieters und werteten ihn im zwei-stelligen Prozentbereich ab. Angesichts des geringen Spielraums für mögliche Mieterhöhungen, etwa durch gestiegene Energie- und Lebenshaltungskosten, laufende höhere Renovierungsvorgaben und überschaubare Konjunkturaussichten, war das eigentlich keine große Überraschung. Aber es zeigt, dass auch als vermeintlich sicher wahr-genommene Anlageklassen ihre Risiken haben. 
Wer Vermögen über Jahrzehnte aufbauen und erhalten will, wird nicht um die Beteiligung am wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen herumkommen. Ja, Aktieninvestments haben auch Risiken und immer wieder wird es Phasen fallender Kurse geben. Aber als Teil einer strategisch gut aufgestellten Vermögensallokation sind sie ein unabdingbarer Bestandteil, um Chancen zu nutzen. Wir sorgen durch Diversifizierung dafür, dass unsere Kunden stets eine gesunde Balance wahren. So kann der reale Wert von Vermögen erhalten und langfristig gesteigert werden. Das ist der Anspruch als Partner unserer Kunden, für den die FVM seit über 25 Jahren steht.

Ihr

Claus Walter         Ralf Streit

Interview

FVM-Talk der Geschäftsleitung:
Lage differenziert bewerten

Was bestimmt gerade die Aktienmärkte?
Walter: Im ersten Halbjahr lief es im Großen und Ganzen gut an den Aktienmärkten. Gerade die Technologiewerte, in die wir im Rahmen unserer breiten Branchenmischung auch investiert sind, haben dazu beigetragen. Insbesondere bei US-Unternehmen lässt sich beob-achten, dass die Kurse ein Stück weit vor der Gewinnentwicklung laufen. Anders sieht das bei deutschen Aktien aus, hier treten die Kurse oft auf der Stelle, obwohl es eigentlich ganz positive Signale in den Bilanzen gibt. Aber sind die US-Tech-Titel überbewertet und haben wir eine Situation wie um die Jahrtausendwende? Natürlich ist bei so manchem KI-Wert auch ein Stück Fantasie dabei, aber völ-lig abgehoben ist die Entwicklung nicht. Denn anders als zu Zeiten der Dotcom-Blase, wo manche Branchenprimusse mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGV) von 60 und mehr gehandelt wurden, liegen die Schwergewichte der Techwelt auf 24 Monatssicht immer noch bei einem gemittelten KGV unter 30. In den letzten drei Jahren steigerten sie zudem ihren Gewinn im Schnitt um mehr als 20 Prozent pro Jahr. Natürlich können hohe Erwartungen auch mal enttäuscht werden, aber reine Fantasie sind sie nicht.

Was bestimmt gerade die Aktienmärkte?
Walter: Im ersten Halbjahr lief es im Großen und Ganzen gut an den Aktienmärkten. Gerade die Technologiewerte, in die wir im Rahmen unserer breiten Branchenmischung auch investiert sind, haben dazu beigetragen. Insbesondere bei US-Unternehmen lässt sich beob-achten, dass die Kurse ein Stück weit vor der Gewinnentwicklung laufen. Anders sieht das bei deutschen Aktien aus, hier treten die Kurse oft auf der Stelle, obwohl es eigentlich ganz positive Signale in den Bilanzen gibt. Aber sind die US-Tech-Titel überbewertet und haben wir eine Situation wie um die Jahrtausendwende? Natürlich ist bei so manchem KI-Wert auch ein Stück Fantasie dabei, aber völ-lig abgehoben ist die Entwicklung nicht. Denn anders als zu Zeiten der Dotcom-Blase, wo manche Branchenprimusse mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGV) von 60 und mehr gehandelt wurden, liegen die Schwergewichte der Techwelt auf 24 Monatssicht immer noch bei einem gemittelten KGV unter 30. In den letzten drei Jahren steigerten sie zudem ihren Gewinn im Schnitt um mehr als 20 Prozent pro Jahr. Natürlich können hohe Erwartungen auch mal enttäuscht werden, aber reine Fantasie sind sie nicht.

Wie sieht es im Zinsbereich aus?
Streit: Einige Anleger denken gerade, Anleihen und Co. braucht es nicht im Depot, es gibt doch reale Rendite auf dem Tagesgeldkonto. Aber die Phase, in der die kurzfristigen Zinsen die Geldentwertung überkompensieren, wird nicht anhalten. Noch warten die Notenban-ken ab, ob sich die Inflation weiter abschwächt und halten sich mit Zinssenkungen zurück. Aber das wird nicht immer so bleiben. Wir werden wohl noch eine Zeit lang eine Art Wellenbewegung zwischen Zins und Inflation erleben. Im Rentenbereich streben wir an - Stück für Stück - das Zinsniveau zu sichern und eher auf etwas längere Laufzeiten zu setzen. Natürlich nicht um jeden Preis, aber wenn es in der Wellenbewegung einen günstigen Moment gibt, nutzen wir den.

Ist das ein gutes Umfeld für Gold? 
Heckel: Wir nutzen Edelmetalle als Notreserve in unseren Portfolien, um wirklich für alle Fälle gerüstet zu sein. Deswegen ist das aku-te Umfeld für uns nicht ganz so entscheidend. Aber grundsätzlich leidet Gold darunter, dass es keine laufenden Erträge abwirft, wenn es anderswo verhältnismäßig hohe Zinsen gibt. Der Goldpreis wurde jedoch monatelang durch die hohe Nachfrage etwa aus China, wo die Zentralbank Währungsreserven umschichtet, gestützt. Zuletzt war zu beobachten, dass dies nachließ, und der Goldpreis korrigierte nach unten. Aber an der grundsätzlichen Funktion eines seit Jahrtausen-den stabilen Wertschutzes kratzt so ein kurzfristiger Sondereffekt natürlich nicht. Ändert sich die Zinssituation, was wir langfristig er-warten, wird Gold automatisch wieder attraktiver.

FVM Intern

Mitarbeiter Christoph Heckel beim Freiburg Marathon

FVM-Mitarbeiter Christoph Heckel läuft für den guten Zweck

Christoph Heckel nahm am 7. April 2024 beim Freiburger Halbmarathon teil und feierte nicht nur sportliche Erfolge. Er leistete dabei auch einen wertvollen Beitrag für Tiere in Not. Denn unser sportlicher Mitarbeiter hat eine bemerkenswerte Tradition entwickelt und startet stets eine persönliche "Charity-Aktion". Sein Ansatz: „Für jede angefangene Minute, die ich unter meiner Zielzeit von 2 Stunden bleibe, spende ich einen Betrag für einen wohltätigen Zweck.“ Beim Freiburger Halbmarathon erreichte Christoph Heckel das Ziel in 1:42:56 Stunden mit Bravour und spendet für jede angefangene Minute 5 Euro. Die FVM unterstützt gerne das soziale Engagement ihrer Mitarbeiter und stockte die Spende von Christoph Heckel auf.

FVM erneut Top-Vermögensverwalter

Das Wirtschaftsmagazin Capital untersucht regelmäßig die Vermögensverwalterbranche. In diesem Jahr wurden 60.000 Depots anonym ausgewertet und die besten Anbieter bestimmt. Die FVM erhielt, wie auch schon in den letzten Jahren, eine der begehrten Auszeichnungen. Wir dürfen weiterhin den Titel „Top-Vermögensverwalter“ tragen.

FVM-Geschäftsführer Claus Walter(r.) mit Philipp Lahm beim Stiftungstag in Hannover

Neue Eindrücke sammeln und Netzwerke pflegen

Wir sind stolz auf unseren regionalen Fokus, aber es ist uns auch wichtig, stets über den Tellerrand Freiburgs hinauszusehen. Zum Beispiel am diesjährigen Stiftungstag in Hannover, den Claus Walter und Tom Steiner besucht haben. Unter anderem gab dort Philip Lahm, Ehrenspielführer der deutschen Fußballnationalmannschaft, sehr interessante Einblicke in die Gründung, Arbeit und Bedürfnisse seiner Stiftung. Dass man von der mentalen Stärke von Sportlern auch viel im Finanzbereich lernen kann, zeigte ebenfalls der Vortrag von Gewichtheber Matthias Steiner, unter anderem Weltmeister und Olympiasieger. Er und Benedikt Dörle-Schäfer waren zu Gast beim Vermögenstag in München, der von V-Bank veranstaltet wird, die unseren Kunden als Depotbank bestens bekannt ist. Ein weiterer langjähriger Partner ist unser Fonds-Dienstleister Universal Investment (UI). Er hat sich inzwischen zu Deutschlands größter Fondsgesellschaft entwickelt und veranstaltet einmal im Jahr die FondsInsights. Im schönen Augsburg gab es sehr informative Vorträge zur Weltwirtschaft im Wandel - von Digital-Natives bis zu AI-Locals, bei denen Claus und Irene Walter viel für die Zukunft mitnehmen konnten. Wir freuen uns auf die weitere tolle Zusammenarbeit mit dem UI-Team, dem wir an dieser Stell für die sehr gute Partnerschaft der letzten Jahrzehnte danken möchten.